Methodik und Anwendungsbezug eines Sicherheits-und Nachweiskonzeptes für ein HAW-Endlager im Tongestein (ANSICHT)

Laufzeit: 2012-2017

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Motivation
Nachdem seitens der Bundesregierung Ende der 1990er Jahre entschieden wurde, auch die Eignung anderer Wirtsgesteine als Steinsalz für die Endlagerung hochradioaktive Abfälle zu untersuchen, traten Überlegungen zur Endlagerung in Tongesteinsformationen in den Vordergrund. Dies hat sich auch in der thematischen Ausgestaltung des BMWi-Förderkonzepts widergespiegelt; u.a. sollte ein Instrumentarium für Systemanalysen im Ton-gestein aufgebaut werden.

Neben der geringen Durchlässigkeit gegenüber Fluiden haben Tongesteine auch gute Rückhalteeigenschaften für Radionuklide, was sie als Endlagerwirtsgestein qualifiziert.
Nach Untersuchungen der BGR existieren in Deutschland Regionen, die potenziell geeignete Tonformationen enthalten. Diese Informationen werden als Ausgangspunkt für die Methodenentwicklung herangezogen.

Ansatz des Projektes

Im Rahmen des Projektes sollte auf der Grundlage des Standes von Wissenschaft und Technik sowie unter Berücksichtigung international bewährter Konzepte die Methodik eines Sicherheitsnachwei-ses für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle im Tongestein in Deutschland entwickelt werden.
In den aktuellen Sicherheitsanforderungen ist das Konzept des einschlusswirksamen Gebirgsbereiches, das sogenannte ewG-Konzept verankert, das streng mit der Prüfung der Integrität des geologischen und des geotechnischen Barrierensystems verbunden ist.  Diesem Ansatz folgend wurde ein Sicherheitskonzept und die entsprechende Nachweisstruktur für ein HAW-Endlager im Tongestein erarbeitet und beispielhaft umgesetzt.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projektes ANSICHT wurde unter Berücksichtigung der regulatorischen Anforderun-gen ein Entwurf für die Methodik eines Sicherheitsnachweises für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle im Tongestein in Deutschland erarbeitet. Die Methode besteht in der Verknüpfung von geologischen Rahmenbedingungen mit der Entwicklung eines Endlagerkonzeptes, insbesondere eines Verschlusskonzeptes.
Unter Beachtung der regulatorischen Vorgaben er-folgt darauf basierend der Nachweis der Barrierenintegrität.
Als Grundlage für diese Methode wurde eine komplette Systembeschreibung, strukturiert in einem FEP-Katalog und der daraus abgeleiteten Szenarie-nentwicklung, die eine systematische Beschreibung von erwarteten und alternativen Endlagerentwicklungen beinhaltet, erarbeitet.

Ausblick

Durch die im Projekt ANSICHT erzielten Ergebnisse wurde eine grundlegende Voraussetzung für die sicherheitstechnische und nachweisgestützte Auslegungen von Endlagerkomponenten eines in einer Tonformation angelegten Endlagers geschaffen.

Im Zuge der Bearbeitung wurde eine Reihe noch offener Fragen identifiziert, die es zu klären gilt, wenn ein Sicherheitsnachweis an einem konkreten Standort geführt werden soll.
Die Ergebnisse können auch dazu beitragen, eine zielgerichtete Entwicklung eines Standorterkun-dungsprogrammes zu unterstützen. Es wurde damit ein Instrumentarium bereitgestellt, das bei der anstehenden Standortauswahl genutzt werden kann, insbesondere wenn es darum geht, standortübergreifende Sicherheitsuntersuchungen vor-zunehmen und Sicherheitsanalysen für unterschiedliche Standorte vergleichbar zu machen.

Projektträger

Projektträger Karlsruhe (PTKA)

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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Solvig Grünitz

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Sekretariat Standort Dresden

Heike Blumentritt

Tel.: +49 (0)721 608-31435
Fax: +49 (0)721 608-992003
heike.blumentritt@kit.edu