Ergebnisse Statuskolloquium 2019

Während des Statuskolloquiums Umweltforschung 2019 wurden als ergänzendes Format „interaktive Mittagspausen“ zu drei zentralen Themengebieten der geförderten Forschungsvorhaben durchgeführt. Ziel des für alle Anwesenden offenen Angebots war es, gemeinsam in einem moderierten Prozess die aktuellen fachlichen Herausforderungen zu sammeln, sowie Anregungen für die Forschungsförderung zu erarbeiten. Die Ergebnisse dieses Austauschs wurden dokumentiert und stehen nun nachfolgend aufbereitet zur Verfügung:

Nachhaltige Digitalisierung

1. Crowdsensing

Leitfragen:

Wo sehen Sie Anwendungsfelder?

Was sind relevante Fragestellungen für die Umweltforschung?

  • Ausgangspunkt: Energieatlas sollte interaktiver werden
  • Partizipation, z. B. Public Participation (PP)-GIS
  • Sensorik: Welche Parameter sind geeignet, um einen Mehrwert aus den erhobenen Daten zu ziehen?
  • Wie können Communities organisiert werden und wie wird ein Nutzen für diese generiert?
  • Aktuelle Daten anbieten
  • „Mehrwert-Daten“ generieren je Zielgruppe
  • „Umwelt-Facebook“, in das einzelne Gruppen Daten einstellen können

2. Big Data Analytics

Leitfragen:

Wo sehen Sie Anwendungsfelder?

Was sind relevante Fragestellungen für die Umweltforschung?

  • Automatisierte Erkennung von Leistungskennzahlen (KPIs) / Echtzeitsteuerung
  • Organisation von Daten (Energieverbrauch)
  • Vorselektierung (Big? Data): müssen wirklich alle Daten erfasst werden?
  • Verfügbarkeit
  • Plausibilisierung (über Metadaten)
  • Geheimhaltung
  • Regulatorik als Hemmnis (z. B. Informationsverlust durch Datenaggregation)

3. Fernerkundungsdaten

Leitfragen:

Wo sehen Sie Anwendungsfelder?

Was sind relevante Fragestellungen für die Umweltforschung?

Welche Daten?

  • GIS
  • Satellitendaten à zeitliche Veränderungen sichtbar machen
  • Befliegungsdaten

Wofür?

  • Standortentscheidungen (GIS)
  • Gefahrengebiet / Nutzung von Grundwasser für Kühlung etc.

Satellit

  • Veränderungen in Flächennutzung:
    • Mais
    • Photovoltaik
    • Wildwechsel-Korridore
  • Geothermie (Schäden)
  • Einflussbereiche Wasser / Grundwasserentnahme à Risikoabschätzung

Befliegung

  • Potentialabschätzung für Photovoltaikanlagen und Erzeugungsvorhersage
  • Messung von Wärmeabstrahlung, z. B. um Fortschritte in der Wärmedämmung sichtbar zu machen
  • Messung von Ausgasung bei Deponien ist möglich

4. Datensicherheit

Leitfrage: Wo sehen Sie offene Fragen / Lösungsansätze?

  • Sichere Netzstrukturen, sicherheitskritische Infrastruktur: Resilienz, Ausfallsicherheit
  • Energiemärkte: Virtuelle Kraftwerke, Steuerung, Störung, Datensicherheit
  • Digitale Heizung: Datenverwendung, Transparenz von Energiedaten
  • Sicherheit von Konstruktionsdaten: Bauteilzerlegung / -entsorgung
  • Datensicherheit für Komponenten und Materialien, definierte Schnittstellen (klare Regulierung, welche Daten von öffentlichem Interesse sind)
  • Regulierungsfragen, Systeminformation
  • Datensicherheit: ISO-Norm à Anwendung für RZ-Kunden
  • Backup Strategien, Datenarchive auf Bändern/Festplatten, sichere Verwahrung
  • Datenschutz: personenbezogene Daten (sichere Zugriffsverfahren)
  • Smart Meter, Smart Control

  • Übergeordnete Themenfelder:
    • Privacy
    • Security
    • Safety
    • Reliability

Energiewende Baden-Württemberg

In dieser interaktiven Pause wurden zu vier Fragestellungen Ideen und Vorschläge gesammelt und proirisiert.

Download der Ergebnisdokumentation [PDF]

Folgend finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse:

Wie gestalten wir eine nachhaltige Stromversorgung und -nutzung erfolgreich?

  1. Senkung des Stromverbrauchs à dann weniger Anstrengungen nötig 
  2. Wegfall komplizierter Regularien „Politik Pro Energiewende“
  3. Energiespeicherung
  4. CO2-Besteuerung
  5. Hybride Nutzung

Wie gestalten wir eine nachhaltige Wärmeversorgung und -nutzung erfolgreich?

  1. Decarborbonisierung
  2. CO2-Steuer (ernstzunehmend)
    - kein Zertifikatenhandel
    - keine Aufweichung
  3. Lebensstiländerungen 
  4. Verbot von Heizölkesseln
  5. Priorisierung erneuerbare Energien bei allen Heizsystemen

Gemeinsam für die Energiewende

Was ist gemeinsam machbar?

  1. CO2-Steuer: smart energy resource system
  2. Smart Energy System: intensive, integrierte Sektorkopplung schaffen
  3. Internalisierung der externen Kosten
  4. Genossenschaftliche Lösungen ausbauen
  5. Gemeinsam „gegen“ die konventionellen Energien agieren

Was muss spezifisch bleiben?

  1. Gebäudesanierung: Vermeidung von Wärmeverlusten
  2. Für Wärme lokale Lösungen
    Für Strom überregionale Netze
  3. Wärme besitzt höhere Einsparmöglichkeiten an Energie als Strom

Anthropogene Stoffe in Böden

Die interaktive Pause in der Session Klima und Umwelt behandelte nach Präsentationen von Forschungsprojekten zu PFC und Mikroplastik das Thema „Anthropogene Stoffe in Böden – Wertstoff oder Schadstoff – Wie bleibt der Boden frei von problematischen Stoffen“. Nach einem Moderationsverfahren in Anlehnung an „Dynamic Facilitation“ wurden den Rubriken Fragen / Herausforderungen, Informationen / Bedenken, Beiträge und Vorschläge / Lösungen die Beiträge der Community zugeordnet und chronologisch durchnummeriert auf Flipcharts aufgeschrieben. Am Ende wurden den Teilnehmern pro Person 3 Karten verteilt und um eine Priorisierung in der Rubrik Vorschläge und Lösungen gebeten. In der beigefügten Dokumentation sind alle Beiträge transkribiert und priorisiert wiedergegeben.

Download der Ergebnisdokumentation [PDF]

Projektträger

Projektträger Karlsruhe (PTKA)

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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76344 Eggenstein-Leopoldshafen

Tel.: +49 (0)721 608-25281
Fax: +49 (0)721 608-992003
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Sekretariat Karlsruhe

Solvig Grünitz

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Sekretariat Standort Dresden

Heike Blumentritt

Tel.: +49 (0)721 608-31435
Fax: +49 (0)721 608-992003
heike.blumentritt@kit.edu